14.03.2023

Das Erbe des Grafen

In Arnsberg wird das 850-jährige Bestehen von Kloster Wedinghausen mit einem Jubiläumsjahr gefeiert. Der Arbeitskreis Klosterlandschaft Arnsberg hat dazu ein umfangreiches und vielfältiges Programm vorbereitet.

Zu seiner und seiner Eltern Seelenheil“ wollte Graf Heinrich I. von Arnsberg auf dem gräflichen Hof Wedinghausen ein Kloster gründen und brauchte dafür die Genehmigung des Kölner Erzbischofs Philipp. Dieser erfüllte den Wunsch des Grafen und bestätigte die Stiftung in einer Urkunde – mit Datum vom 27. Februar 1173, vor 850 Jahren.

Auf den Tag genau 850 Jahre später wurde diese Urkunde im Rahmen einer Vesper in der ehemaligen Klosterkirche, der Propsteikirche, als Faksimile gezeigt. Mit der Vesper, die von der Gregorianik-Schola der Abtei Königsmünster gestaltet wurde, wurde ein umfangreiches Jubiläumsprogramm gestartet, mit dem ein Jahr lang das besondere Jubiläum gefeiert werden soll.

Organisiert wurde das umfangreiche und vielfältige Programm vom Arbeitskreis Klosterlandschaft Arnsberg, der sich gegründet hat. Unterstützt wurde er dabei von den beiden Kirchengemeinden St. Laurentius Arnsberg und St. Petri Hüsten, der Stadt Arnsberg, verschiedenen Freundeskreisen und Fördervereinen und dem Stadt- und Landständearchiv.

Die Propsteikirche sei in Arnsberg vielen als Pfarrkirche bekannt und weniger als Klosterkirche. Das wolle man ein Stück weit ändern, sagte Pater Werner Vullhorst von der Pfarrei St. Laurentius. Deshalb findet seit Januar an einem Wochenende im Monat vor den Gottesdiensten unter dem Titel „Klosterzeit“ eine geistige Einstimmung auf die anschließende Messe statt (samstags 20.30 Uhr, sonntags 10.30 Uhr). Diese sei angelehnt an das Klosterleben. So solle das Kloster wieder lebendig gemacht werden.

Gleich eine ganze Reihe von musikalischen Ereignissen ist über das Jahr verteilt geplant. So wird es am 7. Juni die Hüstener Orgelnacht in St. Petri geben. Die Orgel spielen Sebastian Bartmann aus Stuttgart und Wolfgang Seifen aus Berlin ab 19 Uhr.

Kloster Rumbeck, Dekanat Hochsauerland-West

In der Pfarrkirche St. Nikolaus im Kloster Rumbeck finden am 18. Juni und 10. September die Rumbecker Abendmusiken statt.

Ein Höhepunkt ist am 21. Juni in St. Laurentius die Präsentation des begehbaren Kirchenplans und des Geschichts-Zollstocks.
Dabei hält Dr. Otfried Elger ein Referat zur Baugeschichte der Propsteikirche. Auf dem Fußboden der Kirche liegt dann auf 450 Quadratmetern Fläche ein Fotoboden, der die archäologischen Grabungen der Kirche zeigt. In Vitrinen sollen einige der Ausgrabungsstücke präsentiert werden. Mithilfe zwei Meter langer Geschichts-Zollstöcke soll zudem Kindern und Jugendlichen spielerisch die Geschichte nahegebracht werden. Die Zollstöcke können von Schulklassen ausgeliehen werden.

Am 10. September kann im Rahmen des „Offenen Denkmals“ das Kloster Wedinghausen samt den Räumlichkeiten der Shalom-Gemeinschaft im ersten Stock besichtigt werden. Am 1. Oktober findet das traditionelle „Grafenbegängnis“ statt, eine Dankmesse anlässlich des 655. Todesjahres von Graf Gottfried IV. mit anschließender Zusammenkunft im Kapitelsaal des ehemaligen Klosters.

Vom 24. Oktober bis zum 17. Dezember ist im Westflügel des Klosters Wedinghausen die Jubiläums-Ausstellung „Wunder – Wissen – Wandel Wedinghausen. 1173–2023“ geplant. Zum Abschluss des Jahres folgt dann im Dezember noch eine Jubiläumskutschfahrt auf der historischen Route des Schreins mit den Heiligen Drei Königen, der 1794 vor französichen Revolutionstruppen nach Arnsberg gerettet worden war. Die Fahrtkosten für diese ganz besondere Kutschfahrt betragen einen „Geo-Coin“, der auf dem neuen Geocaching-Trail „Klosterroute“ erspielt werden kann. Weitere Infos dazu sollen bald bekanntgegeben werden.

Ab April soll es für Kinder und Jugendliche zudem Kloster-Ralyes an drei Orten, in den Klöstern Wedinghausen, Oelinghausen und Rumbeck, geben. Die neuen Kloster-Rallye-Kisten mit spannenden Fragen, Aufgaben und Suchspielen für Kinder und Jugendliche von 8 bis 17 Jahren können ausgeliehen werden.

(Der DOM; Nr. 10/ 12.März 2023; Markus Jonas)

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