Das breite Spektrum kirchlichen Handelns ist das Kernthema des Finanzberichts 2024 für das Erzbistum Paderborn. So erfordern die besonderen sozialen Herausforderungen der Großstadt andere pastorale Angebote als in Gemeinden in ländlichen Regionen. Neuen Formen von Gemeinschaft antworten auf die Veränderungen von Lebenswelten und sozialen Strukturen. Einrichtungen für Bildung und Erziehung übernehmen in einer Gesellschaft, in der gemeinsame Werte an Bindungskraft verlieren, besondere Verantwortung. Hier und an vielen anderen Orten zeigt sich Kirche in ihrer Vielfalt.
Veränderungen prägen Weiterentwicklungen
„Veränderungen gehören dabei zum Alltag kirchlicher Arbeit“, sagt Thomas Dornseifer, einer der beiden Generalvikare des Erzbischofs von Paderborn. „Sie betreffen nicht nur die Aufgaben und inhaltlichen Schwerpunkte, sondern auch die personellen Kapazitäten, die finanziellen Möglichkeiten und die Strukturen, auf denen kirchliches Leben aufbaut. Diese Veränderungen prägen unsere Projekte und Initiativen ebenso wie die organisatorische Weiterentwicklung.“ Deshalb hat das Erzbistum 2025 einen Transformationsprozess gestartet, um die Pastoral neu auszurichten, Strukturen weiterzuentwickeln und zugleich möglichst nah bei möglichst vielen Menschen zu sein.
1.000 Euro pro Kita-Platz
Anhand konkreter Beispiele macht der Finanzbericht deutlich, wie finanzielle Ressourcen in Seelsorge, Bildung und sozialen Aktivitäten wirksam werden – und wie sehr Kirche vom Engagement vieler lebt. Rund 1,3 Mio. Euro gibt das Erzbistum jeden Tag für diese Aufgaben aus. Rund 171,3 Mio. Euro fließen in die Seelsorge in den Kirchengemeinden. Mit mehr als 1.000 Euro bezuschusst das Erzbistum jeden der fast 30.000 Kita-Plätze in kirchlicher Trägerschaft, mehr als 32 Mio. Euro fließen in karitative Aufgaben, Hilfs- und Pflegeinrichtungen.
„Die finanzielle Lage des Erzbistums ist gegenwärtig solide, doch wir sehen: Mit dem Rückgang der Mitgliederzahlen werden die Spielräume kleiner“, sagt Volker Mauß, Diözesan-Ökonom und Leiter des Bereichs Finanzen des Erzbistums Paderborn. „Gesellschaftliche Veränderungen und schwindende Ressourcen fordern uns heraus, Schwerpunkte zu setzen und die verfügbaren Mittel dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen entfalten.“
                
            